Alaska-Reiseberichte: Urlaub im Bärenland


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Urlaub im Bärenland
Mit freundlicher Genehmigung von Inge Cieslak
Copyright Inge Cieslak

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Montag, 13.09.1999
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Der Himmel ist heute morgen zwar blau, aber wir müssen uns wegen der Kälte dick anziehen. Unser Frühstück ist nur eine Nebensache, denn uns zieht es schnell wie möglich wieder zum Fish-Creek. Die Arizona-Lady ist schon vor uns da, und auch ein fischender Schwarzbär gehört mit den zu den Frühaufstehern. Während ereignisloser Zeiten ziehe ich mich zwischendurch in den Camper zurück und schreibe mein Tagebuch weiter. Wenn man die Menschen mal genau beobachtet, die hierher zur Bärenbeobachtung kommen, kristallisieren sich klar zwei Gruppen heraus. Zu der einen, die ich "Muß-man-gesehen-haben"-Gruppe getauft habe, gehören diejenigen, die für zwei, drei Stunden ihre Autos abstellen und erwarten, daß sofort ein Bär vor der Linse ihres Fotoapparates bzw. der Videokamera auftaucht und sich fotogen vor ihnen aufbaut (wie im Zoo!). Manche von ihnen verlieren ziemlich schnell die Geduld, wenn manchmal für längere Zeit (oftmals stundenlang) nichts passiert. Kaum haben sie den Teddy "im Kasten", schwingen sie sich in ihre Autos und fahren mit wehender Staubfahne zur nächsten Attraktion. Die zweite Gruppe stellen die wirklichen Bärenliebhaber, die stundenlang und keineswegs gelangweilt auf das Auftauchen eines Grizzlys oder Schwarzbären warten. Dazu gehören wir natürlich. Ich kann mir selbst nicht erklären, wie man hier ganze Tage am Fluß zubringen kann, ohne daß es einem langweilig wird. Zuhause ist man den ganzen Tag fast rund um die Uhr mit irgendwelchen "wichtigen" Dingen beschäftigt und kann sich kaum vorstellen, mal auch nur eine Stunde untätig herumzusitzen. Aber hier ticken die Uhren wirklich anders, und viel zu schnell ist auf einmal der Tag vorbei. Aus diesen Gründen halten es die wirklichen Bärenfreunde auch problemlos drei, vier Tage oder auch länger hier aus, und morgens stößt man dann immer auf dieselben Gesichter.

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Unser "Taucher" vom letzten Jahr ist plötzlich auch wieder da. Er schwimmt durch den von der Sonne beschienenen See und hat die meiste Zeit seinen Kopf unter Wasser, um plötzlich pfeilschnell nach einem Lachs zu angeln, den er gemütlich am Uferrand verspeist. Wir können bis zum Weg das Brechen der dicken Fischgräten hören (schaurig), während um uns herum die Fotoapparate klicken und die Filmkameras surren. Und auch als er dem armen Tier bei lebendigen Leib die fettreiche Haut abzieht, trägt das nicht gerade zu unserer Beruhigung bei. Gegen Mittag meldet sich dann auch unser knurrender Magen zu Wort, und wir fahren zum Essen ins Bitter-Creek-Cafe nach Stewart (heute habe ich mal frei von Herd und Küche). Auf meinem Teller liegt ein leckeres Lachsfilet, während Horst sich das Tagesmenü schmecken läßt. Den Nachtisch sparen wir uns und kehren statt dessen zum Bärenfluß zurück. Zwischendurch gibt es immer wieder interessante Gespräche mit den anderen Bärenliebhabern. Die Arizona-Lady will auch noch einen Tag hierbleiben und morgen Richtung Süden und damit Richtung Heimat weiterfahren. Am Spätnachmittag taucht fast aus jeder Richtung ein Bär auf. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst gucken soll. Allein vier Grizzlys fischen nach Lachsen flußaufwärts. Ihre dicken vollgefressenen Körper sieht man dann um die nächste Flußbiegung verschwinden, während unterhalb der Aussichtsplattform schon wieder ein anderer Bär auftaucht! Zeitweilig hat man den Eindruck, daß es heute hier bald mehr Bären als Lachse gibt. Ein dicker Grizzly sitzt am anderen Teichufer gemütlich im Gras und streckt alle Viere von sich. Dann taucht auch noch der aggressive Bär auf, der diesen Sommer sogar hier am Fluß Touristen attackiert haben soll. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, daß er dazu wohl Grund gehabt hat, wenn ich sehe, wie sich hier manche Leute den Tieren gegenüber benehmen. Die meinen nämlich, sie wären hier in einem großen Freiluftzoo und die Bären zum Anfassen da. Keith, der hier ein wenig die Rolle der nicht mehr anwesenden Ranger angenommen hat, mahnt jedenfalls zur besonderen Vorsicht. Vor allen Dingen soll man den Tieren sehr viel Platz lassen und ihnen nicht im wahrsten Sinne des Wortes "auf den Pelz rücken". Bis zum Abend können wir in aller Ruhe insgesamt sieben Bären beobachten Wenn gegen 20 Uhr nicht die Dämmerung hereinbrechen würde, führen wir wahrscheinlich immer noch nicht nach Stewart zurück. Wir gehören heute mit zu den Letzten, die den Fish-Creek verlassen.





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