WHITEHORSE -
HAUPTSTADT DES YUKONS UND AUSGANGSPUNKT UNSERER NÄCHSTEN REISE
Sehr schnell, vollkommen unproblematisch erfolgt die Fahrzeugübernahme. Wir haben ein sogenanntes Deluxe-Paket
abgeschlossen, dies beinhaltet die komplette Haushaltausstattung der Fahrzeuge, zusätzlich wärmende Schlafsäcke,
die erste Benzin- und Propangasfüllung, Vollkaskoversicherung und Endreinigung. Wir waren schon andere Übernahmen
gewöhnt, wo selbst das Essgeschirr einzeln aufgelistet wurde und bei der Anmietung nachzuzählen war.
Wichtig bei den Übernahmen ist es, das Fahrzeug genau auf Schäden zu überprüfen.
Besonders die Windschutzscheibe sowie die Seitenfenster sollten auf mögliche Sprünge durch die oftmals
unvermeidlichen Steinschläge auf den Schotterpisten des Yukons bestens kontrolliert werden und Schäden vom Vermieter
sofort bestätigt werden. Dies erspart bei der Rücknahme in den meisten Fällen unnötigen Ärger, wenn plötzliche Kratzer
oder Brüche, die man auf keinen Fall selbst verursacht hat, vom Vermieter entdeckt werden. Ich weise Oliver auf die
Schäden an der Windschutzscheibe hin. Sie ist regelrecht von kleinen Steinschlägen übersät. Mit dem entsprechenden
Vermerk im Mietvertrag, dass wir keinerlei Haftung für die Glasscheibe mehr haben, bin ich sehr zufrieden.
Schließlich haben wir mit dem Camper die Genehmigung, alle Straßen des Nordens zu benutzen.
Dies ist sehr selten und normalerweise bedingt dies einen enormen finanziellen Aufschlag durch den
Wohnmobil-vermieter. Die Straßen des Nordens fordern von den teuren Wohnmobilen ihren Tribut.
Kaum ein Fahrzeug hält länger als drei bis vier Jahre durch. Wenn man nun die Anschaffungskosten der Camper berücksichtigt, wird es einem schnell verständlich, warum die Tagespauschalen für die Miete deutlich höher liegen
als vergleichsweise im Süden Kanadas und den USA. Noch eine kleine Information: Viele Vermietstationen sehen es nicht gerne, wenn sich die neu eingetroffenen Urlauber nach einer langer, strapaziösen Anreise gleich auf große Fahrt begeben. "Übernächtigte" Fahrer, von der Zeitverschiebung zusätzlich "gekennzeichnet", unterschätzen oftmals ihre mangelnde Fahr-tüchtigkeit. Deshalb verlangen die meisten Vermieter, dass die erste Nacht auf einen Campingplatz in unmittelbare Nähe von Whitehorse verbracht werden muss.
Oftmals bezahlen sogar die Vermieter die Gebühren für die erste Nacht.
Mit einem kräftigen Händedruck wünscht uns Oliver viel Spaß und Abenteuer für die nächsten Wochen. "Hoffentlich hält sich der Schnee noch etwas zurück!" Oliver denkt schon an den kalten Winter. Aber er hat Recht. Schließlich ist das Wetter im Norden oftmals launisch und unberechenbar. Fällt ein kalter Nordwind über das Land herein, so kann sich innerhalb weniger Minuten die Anzeige im Thermometer von Plus- in Minusgrade umwandeln. Selbst in den Monaten Juli und August, eigentlich die beiden klassischen Sommermonate, sind Schneestürme im Yukon schon vorgekommen. Thomas nimmt den Fahrerplatz ein und stellt noch kurz die Außenspiegel in die richtige Position.
Unsere ersten Fahrkilometer mit unserem neuen Heim auf vier Rädern führen uns zurück nach Whitehorse. Wie bei allen Reisen steht die "Versorgung der Mannschaft" an erster Stelle.
W E I T E R
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